Die To hopesate


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Die Tohopesate – Ein norddeutscher Städtebund

Die Tohopesaten waren eine typisch norddeutsche Ausprägung der mittelalterlichen Städtebünde. Das mittelniederdeutsche Tohopesate setzt sich zusammen aus tohope = „Zusammen“ und dem sate = Vergleich, Vertrag und bedeutet „Bündnis“. Immer wieder findet sich auch die Formulierung Vruntlike tohopesate.1  Mit dem Zusatz vruntlike/fruntlike bedeutet es im wörtlichen Sinne „freundliches Bündnis“, sinngemäß auch als „gutes Einvernehmen“ zu verstehen

Da die überwiegende Mehrheit der norddeutschen Einzeldarsteller und -gruppen als zeitlichen Rah­men ih­rer Darstellung das Spätmittelalter – spätes 14. und 15. Jh. – gewählt haben und schwerpunktmä­ßig städtisches Le­ben darstel­len, lag die Idee nahe, die alten Bündnisse von 1384, 1407, 1476 und 1482 „wieder zu beleben“. Die Städte­bünd­nisse waren geographisch so weit gefasst, dass sich alle Gruppen und Einzeldarsteller von Schles­wig bis Köln und von Holland bis ins Baltikum da­von angesprochen fühlen dürfen.

Die nachweisbaren politischen (Rheinischer Städtebund) sowie wirtschaft­lichen Kontakte der Hanse und ihrer Mitglieder in den süddeutschen Raum – z.B. Frankfurt und Nürnberg – ermöglichen es, auch befreundete Gruppen und Darsteller aus Süddeutschland einzubeziehen.

Tempus – Zeit erleben, Rittergut Dorstadt 2009

Die Städte in der „Sassenchronik“ – Eine „idealtypische“ Stadt des Spätmittelalters

Hannover 1492, Holzschnitt, Chronecken der Sassen, Druck vom Mrz.6. 1492 Stadtbibliothek. Hannover Inc.90

Unser Logo und Erkennungszeichen ist ein Holzschnitt aus der „Chronecken der Sassen“, verfasst um 1490 von dem Braunschweiger Goldschmied Konrad Bothe,2 1492 als sog. Inkunabel (Frühdruck) in der Werkstatt des Gutenbergmitarbeiters Peter Schöffer gedruckt.
Dieser Schnitt repräsentiert Idee und Konzept unserer Tohopesate. Die Sachsenchronik berichtet von der Geschichte des einstigen Stammesherzogtums Sachsen, welches im Großen und Ganzen dem heutigen Niedersachsen entspricht, und verbindet Regional- mit lokalstädtischer Geschichte. In den über 1250 Holzschnitten werden alle wichtigen Städte des niederdeutschen Kulturraumes und teils darüber hinaus dargestellt. Die genannten Städte sind überwiegend die gleichen, die auch an den historischen Tohopesaten beteiligt waren.
Die Darstellung in den Holzschnitten geschieht auf ungewöhnliche, sehr vereinheitlichende Weise. Sie zeigen alle im Hintergrund eine Ansicht einer sogenannten „idealtypischen“ Stadt des Spätmittelalters. Davor wird der jeweilige Stadtherr – Herzog oder Bischof – sowie ein Schild mit dem jeweiligen Stadtwappen abgebildet.3 Interessant ist die Rationalität mit der diese Drucke entstanden. Der eigentliche Druckstock mit der idealtypischen Stadt blieb immer der Gleiche, während jeweils nur der Stadtherr und das Wappen ausgetauscht wurden.
Auch wir stellen Alltagsleben und Gewerbe in einer idealtypischen Stadt des niederdeutschen Kultur- und Sprachraums dar,4 weshalb diese Holzschnitte räumlich, intentional und inhaltlich unsere Gruppen- und Darstellungskonzeption widerspiegeln….weiter

Hannover 1492, Holzschnitt, Chronecken der Sassen, Druck vom Mrz.6, 1492, Stadtbibliothek. Hannover Inc. 90

1 z.B. im Bündnis von 1483. „[…] hebben eyne fruntlike tohopesathe […]“. StA Göttingen Lib. cop. pap. II. – UB Göttingen Nr. 347.
2 Nicht zu verwechseln mit dem zur selben Zeit schriftstellerisch tätigen Braunschweiger Zollschreiber Hermann Bothe, dem Verfasser der „Braunschweiger Weltchronik“ (1493), des „Reynecke der Fuchs“ (1496) und des sog. „Schichbuches“, dem auch die Urheberschaft am „Till Eulenspiegel“ zugeschrieben wird.
3 Vereinzelt auch ein König als Gründer, z.B. Karl der Große bei Osnabrück.
4 „Idealtypisch“ heißt, dass die Darstellung nicht konsequent auf eine Stadt bezogen ist. Dargestellt werden Themen und Bereiche, die sich in der Zeit der mittelalterlichen Stadtentwicklung vom 13. bis zum 15. Jahrhundert in allen Städten des deutschsprachigen Raumes gleich oder ähnlich abgespielt und entwickelt haben. Der Fokus wird aber auf der Entwicklung der Städte im niederdeutschen Raum liegen. D.h. zur Darstellung und Visualisierung sowie zur Untermauerung durch Quellenbelege wird auf die schriftliche Überlieferung anderer norddt. Städte zurückgegriffen, sofern es sich um vergleichbare Rechtsgrundlagen handelt.